Lasha Tabukashvili, geboren 1950, ist ein zeitgenössischer georgischer Schriftsteller und Dramatiker.
Sein literarisches Debüt gab er 1969 in der Zeitschrift Tsiskari mit der Erzählung Ein Junge wurde getötet. Er hat etwa zwanzig Erzählungen veröffentlicht. Diese wurden in verschiedene Sprachen übersetzt (eine seiner Erzählungen, Leb wohl, meine Dame, erschien in Tokio in einem literarischen Almanach europäischer Autoren auf Japanisch).
Lasha Tabukashvili ist auch Autor von Theaterstücken (Eine Wunde; Es ist Frühling hinter den Fensterläden; Ein alter Walzer; Sie zähmen einen Sperber; Wege, die zu dir führen, aber er hat es mir nicht erlaubt; An der Stelle einer früheren Kirche; Was macht es schon, dass der nasse Flieder nass ist?; Schneeweißer Schnee; Ein Asteroid), die an nahezu allen akademischen Bühnen der ehemaligen Sowjetunion aufgeführt wurden – ebenso in der Tschechoslowakei und in Deutschland – und in viele Sprachen übersetzt worden sind.
In den Jahren 1998 und 1999 wurde Lasha Tabukashvili vom renommierten Eugene O’Neill Drama Center in New York zweimal in die Liste der besten Dramatiker des 20. Jahrhunderts aufgenommen; nach der Jahrtausendwende fand er sich zudem in der Liste der hundert bedeutendsten Dramatiker aller Zeiten wieder. Im Jahr 2006 wurde ihm der Schota-Rustaweli-Preis verliehen.
Der Roman Lächle noch einmal für uns, Gwynplaine! hat zwei Protagonisten: Beka Ischchneli, 24 Jahre alt, und Lazare Ischchneli, 62. Der eine lebt in Tiflis, Georgien, der andere ist Amerikaner. Doch man kann sagen, dass diese beiden zwei Hälften ein und derselben gespaltenen Persönlichkeit sind. Lasares Vater, Otar Ischchneli, war einer der Verschwörer beim anti-sowjetischen Aufstand von 1924. In jenem fernen Jahr spaltete sich die Familie Ischchneli: Der Idealist blieb zurück, der praktisch-rationale Teil emigrierte. Vielleicht ist das der Grund, warum Beka und Lasare einander nicht verstehen – beide haben ihre je eigene, einander diametral entgegengesetzte Sichtweise.
Als Lasare in Georgien ankommt, findet er sich in einem Land der Paradoxe wieder. Es ist ein Ort, an dem man Geschäfte ohne tragfähigen Plan beginnt, an dem Krankenschwestern sich herausnehmen, Chirurgen zu belehren, weil sie sich selbst für nationalbewusster halten. Es ist ein Land, in dem Betrüger mehr Geld für die Bewirtung ihrer späteren Opfer ausgeben, als sie durch den Betrug selbst einnehmen.
Der Roman beginnt mit einem Schuss – der Künstler schießt auf sein Selbstporträt und vollzieht damit symbolisch seine eigene Hinrichtung. Das Motiv der Selbstzerstörung wird zu einem der zentralen Themen der Erzählung.
Lächle noch einmal für uns, Gwynplaine!
356 Seiten, Softcover mit Klappen
ISBN: 978-3-9826207-2-5
Voraussichtliches Erscheinen: September 2025